fluss-steine 2018 - 2022
von 2018 bis 2022 haben mich meine wanderungen regelmäßig zum fluss geführt. die elbe, ihr name bedeutet nichts anderes als 'fluss' [etymologisch identisch mit dem altnordischen elfr
„fluss“ ], ist hier wo ich wohne ein gezeitenstrom und wird von ebbe und flut bewegt. 140 km flussaufwärts mündet die elbe in die nordsee.
das allgemeine ihres namens umschließt geradewegs die große bedeutung und herausragende stellung, die der fluss auch schon in der frühzeit hatte.
"in früheren zeiten befassten sich nahzu alle menschen mit ihrer landschaft, indem sie jagten und pflanzen sammelten, später ackerbau betrieben, vieh hielten und wälder bewirtschafteten." (aus:
'die entdeckung der landschaft' h.küster ).
ich bin auf diese art mit der mich umgebenden landschaft - mit dem fluss - in einen dialog getreten. die norddeutsche tiefebene ist durch und nach der letzten eiszeit entstanden. die eiszeit hat
geschiebe aus dem hohen norden gebracht und das urstromtal elbe ausgewaschen, - kurz vor hamburg endete die gletscherzunge der eisbedeckung.
so ist mein dialog mit dem fluss, ein dialog mit der zeit: mit den gezeiten, ebbe und flut, aber auch mit der geologischen zeit.
"jeder stein ist ein potentielles gebirge" (robert caillois / steine )
die steine (ver)sammelten sich häufig in erstaunlichen gruppen oder zeigten sich als prägnante solitäre; debris der stadt inklusive. wenn ich sie nicht aufgehoben hätte, dann wären sie
weitergetragen worden, vielleicht kilometer weiter - stromaufwärts -, wo jemand anderes sie hätte finden können oder auch nicht, so wie es manchmal mit ideen ist.
in diesen bildern erzählt der fluss von sich. [ stein stammt von der indogermanischen sprachwurzel stai, was soviel heißt wie gerinnen, verdichten, fest werden ] hier gerinnt der fluss mit seiner
geschichte in den steinen, der mond legt sie frei.
"von steinen spreche ich, die stets draußen genächtigt haben oder in ihrem lager und der nacht der adern ruhn"
(r. caillois)
die entdeckung der landschaft